Was ist die Bokeh-Fotografie genau?
Der Begriff "Bokeh" kommt aus dem Japanischen und bedeutet "Unschärfe" oder "Verschwommenheit". Es ist ein Gestaltungsmittel in der kreativen Fotografie, welches eine magische Atmosphäre erzeugt. Unscharfen Bereiche eines Bildes, insbesondere die Darstellung von Lichtquellen, werden besonders betont. Der Bokeh-Effekt sorgt also dafür, dass das Hauptmotiv gestochen scharf ist, während der Hintergrund in sanften Kreisen oder anderen Formen verschwimmt.
Tipps für die Kamera: So zauberst du Bokeh wie ein Profi
1. Die richtige Linse wählen
Für ein schönes Bokeh brauchst du eine lichtstarke Linse. Ideal sind Festbrennweiten mit einer großen Blendenöffnung (z. B. f/1.4 oder f/1.8). Teleobjektive mit langer Brennweite (z. B. 85 mm oder 135 mm) verstärken den Effekt zusätzlich.
2. Offene Blende einstellen
Öffne die Blende so weit wie möglich (kleine Blendenzahl). Dadurch wird der Hintergrund stärker unscharf und das Bokeh tritt deutlicher hervor.
3. Abstand beachten
Stelle das Motiv möglichst weit weg vom Hintergrund auf und wähle selbst einen geringeren Abstand zum Motiv. Je größer der Abstand zwischen Motiv und Hintergrund, desto stärker ist der Unschärfeeffekt.
4. Hintergrund mit Lichtelementen wählen
Suche nach Hintergründen mit punktuellen Lichtquellen wie Lichterketten, Kerzen oder Straßenlaternen. Diese erzeugen die typischen weichen Lichtpunkte.
5. Manuelle Fokussierung ausprobieren
Für präzise Ergebnisse ist es hilfreich, den Fokus manuell einzustellen. So kannst du das Hauptmotiv exakt scharf setzen.
Bokeh mit Smartphone: Tolle Effekte ohne Profi-Ausrüstung
Auch mit dem Smartphone kannst du beeindruckende Bokeh-Fotografie umsetzen! Hier ein paar Tricks:
1. Porträtmodus nutzen
Die meisten modernen Smartphones haben einen Porträtmodus, der softwaregestützt den Hintergrund unscharf macht. Experimentiere mit der Intensität des Effekts.
2. Nah ans Motiv herangehen
Smartphones haben eine kleinere Sensorgröße, deshalb ist es wichtig, nah ans Motiv heranzutreten. Halte einen Abstand von etwa 10–30 cm (abhängig vom Smartphone-Modell).
3.Lichtquellen in den Hintergrund bringen
Platziere dein Motiv vor einem beleuchteten Hintergrund, wie zum Beispiel Weihnachtslichtern oder der Abendsonne, um den Bokeh-Effekt zu verstärken.
4. Zusatzlinsen verwenden
Es gibt spezielle Clip-On-Linsen für Smartphones, die die Tiefenschärfe reduzieren und dir helfen, ein noch natürlicheres Bokeh zu erzeugen.
5. Manuelle Kamera-Einstellungen ausprobieren
Die Pro- Einstellungen deiner Handy-Kamera bieten mehr Kontrolle über Blende und Fokus. So kannst du den Effekt weiter optimieren.
Kreative Fotografie und der Feinschliff für dein Bokeh
Mit ein wenig Kreativität kannst du den Bokeh-Effekt noch beeindruckender gestalten:
- Bokeh in besonderen Formen: Verwandle die typischen Lichtkreise in Herzen, Sterne oder andere Formen, indem du eine Schablone vor die Linse hältst. Diese lassen sich leicht selbst basteln und sorgen für einzigartige Ergebnisse.
- Farben gezielt einsetzen: Unterschiedliche Lichtquellen im Hintergrund, wie bunte Lichterketten oder Straßenlaternen, bringen zusätzliche Dynamik und Stimmung in deine Fotos.
- Nachbearbeitung als Feinschliff: Bildbearbeitungstool wie Lightroom bieten dir die Möglichkeit, das Bokeh nachträglich anzupassen. Du kannst Lichtpunkte betonen, Farben verändern oder die Hintergrundunschärfe verstärken, um dein Foto perfekt abzustimmen.
Der Bokeh-Effekt ist ein echtes Highlight für deine Fotos – ob mit Kamera oder Smartphone. Nutze unsere Tipps und entdecke die Faszination unscharfer Hintergründe! Probier’s aus und lass deiner Kreativität freien Lauf.
Dein ORWO-Team